Das Bestandsgebäude der Firma Hengstenberg erscheint in neuem Gewand. Trotzdem zitiert es an vielen Stellen seine industrielle Vergangenheit. Die Hengstenberg-Villa mit ihrem Klinker-Fachwerk und das Türmchen können nicht verhehlen, dass sie alt sind. Mehr war von dem historischen Bestandsgebäude des Essigherstellers nicht mehr zu erhalten. Denn die Essigsäure hatte sich im Laufe der Zeit durch die Stahl-Beton-Decken gefressen. Durch die großen Fensterfronten des Bürobereiches, welche den Bestand aus Ziegelfassaden und Fachwerk der Hengstenberg-Villa ergänzen, vermittelt das entstandene Gebäude zwischen der industriellen Nachbarschaft und den modernen Neubauten auf dem Areal. Es ruht noch auf dem alten Keller, setzt ansonsten aber ganz bewusst moderne Akzente. Nach Süden hin schließt ein moderner Bauteil an, dessen Klinkerfassade die alte Industriearchitektur zitiert. Das Gartengeschoss zieht sich bis ans Ufer des Rossneckars. Auf dieser Ebene entstand eine Brauereigaststätte. Eine Ebene darüber befindet sich ein Drogeriemarkt. Und in den oberen beiden Stockwerken trainieren die Kunden des Fitnessstudios InShape. Auf 5.500m² Fläche korrespondieren historische und moderne Elemente miteinander und trotzdem erkennt der Betrachter sofort, was Zeitgeist 2016 und was hundert Jahre alte Esslinger Industriearchitektur ist.
Gemischte Nutzung auf dem Hengstenberg-Areal
Bauteil B(estand)
Kategorie
Gewerbe, Sanierung, Sonderbau
Ort
Esslingen
Fertigstellung
2016
Aufgabe
Lph 1-8